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Sequenza: Black Classical Music

Isata Kanneh-Mason

Isata Kanneh-Mason ist bei weitem nicht nur die Schwester von Sheku Kanneh-Mason. Sie hat längst eine eigene, vielversprechende Karriere hingelegt, so ist sie schon mit Elton John in Los Angeles aufgetreten.

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Isata Kanneh-Mason © David Venni

„Britains most talented family“

Isata Kanneh-Mason ist die Schwester des Cellisten Sheku Kanneh-Mason. Hat man an die musikalischste Familie der Klassikwelt gedacht, fiel einem lange die Familie Bach ein. Doch sie hat Konkurrenz bekommen. Denn die Kanneh-Mason-Geschwister haben die weltweiten Konzertpodien erobert und gelten inzwischen zumindest als „Britains most talented family“. Die Eltern haben ihre sieben Kinder jedoch keineswegs gedrillt, sondern ihren Nachwuchs stets mit Freude an die Instrumente herangeführt und sind heute selbst überrascht vom Talent und starken Willen ihrer „Glorreichen Sieben“ aus Nottingham.

Gemeinsam mit ihren sechs Geschwistern Musik zu machen, das prägt Isatas Kindheit. Sie ist die Älteste und fühlt sich gleich zum Klavier hingezogen. Die junge Pianistin ist 1996 zur Welt gekommen und komponiert mit zehn Jahren ihr erstes Klavierkonzert. Sie studiert an der Royal Academy of Music in London und wird dabei vom Elton John Scholarship Fund gefördert. Bereits nach dem Abschluss ihres Grundstudiums im Jahr 2013 steht sie gemeinsam mit Elton John in Los Angeles auf der Bühne.

Mehr als eine Million Klicks

Isata Kanneh-Mason hat ihr Studium bei Hamish Milne fortgesetzt und sich bei Kirill Gerstein an der Musikhochschule „Hanns Eisler“ in Berlin den letzten Schliff geholt. 2019 erscheint dann ihr Debüt-Album "Romance – The Piano Music of Clara Schumann", das in den englischen Klassikcharts gleich auf den 1. Platz stürmt. Während des Covid-19-Lockdowns in England hat sie gemeinsam mit ihren Geschwistern musikalische Live-Streams produziert.

Ihre Interpretation des ersten Satzes aus Beethovens 3. Klavierkonzert hat im Internet mehr als eine Million Aufrufe. 2020 ist Isata Kanneh-Mason mit dem Opus Klassik als beste Nachwuchskünstlerin des Jahres im Bereich Klavier ausgezeichnet worden und sie hat 2021 den Leonard Bernstein Award des Schleswig-Holstein Musik Festivals erhalten.

Eine gefragte Solistin

Am liebsten musiziert Isata Kanneh-Mason noch heute mit ihrer Familie. Mit ihrem Bruder, dem Cellisten Sheku hat sie das gemeinsame Album ihrer Interpretation des "Karnevals der Tiere" herausgebracht. Mitte 20 ist die britische Pianistin, als sie ihr ihr zweites Album “Summertime” aufnimmt, das „vor ihrem charakteristischen virtuosen Flair nur so strotzt“, „fesselnd“, „betörend“, so schwärmt die Kritik. Isata sagt: Sie wolle, dass dieses Album die Vielfalt der Musik in Amerika zu dieser Zeit veranschaulicht, und so sei es ihr wichtig, die bekannteren Gershwin-Songs sowie die Samuel Coleridge-Taylor Spirituals aufzunehmen, zu denen sie eine persönliche Verbindung fühle. Coleridge-Taylors Vater stammt aus Sierra Leone und spiegelt damit Isatas eigene Abstammung mütterlicherseits von Kadiatu wider.

Die Britin ist längst zur gefragten Konzertpianistin avanciert, die auf Bühnen weltweit mit Orchestern wie dem Los Angeles Philhamonic auftritt. In der Saison 2021/22 ist sie Artist-in-Residence beim Royal Liverpool Philharmonic, 2022/23 setzt sie in derselben Position Akzente beim Royal Philharmonic Orchestra in London.

Es braucht mehr als Talent

„Auf der Bühne, im Gespräch und im Leben strahlt und sprüht sie vor Energie“, heißt es in SWR2 über die dynamische Künstlerin Isata Kanneh-Mason, die in diesem Jahr 2023 ihr Album „Childhood Tales“ veröffentlicht hat. Sie habe immer eine „Vision, wie die Musik klingen soll. Und diese Vision ist ihren Fingern immer voraus. Es ist ein ständiges Wettrennen zwischen Kopf und Fingern“, so Isata Kanneh-Mason. „Doch mit Talent alleine kommt man nicht weit“, räumt sie ein. „Erfolg braucht viel Arbeit, Kreativität und Leidenschaft.“ Die Pianistin begeistert sich dabei für alle Arten von Musik. Vom Clara Schumann-Klavierkonzert über Bob Marley bis zur Improvisation mit ihren Geschwistern. Ein klares Ziel hat sie dabei immer vor Augen: „Durch klassische Musik so viele Menschen wie möglich zu erreichen, ungeachtet ihres Geschlechts oder ihrer Hautfarbe, denn Musik ist universell und diskriminiert nicht“, so Isata Kanneh-Mason.

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