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/ Branford Marsalis

Sequenza: Black Classical Music

Branford Marsalis

Der Sohn von Ellis und Bruder von Wynton Marsalis spielt Tenor- und Sopransaxophon. Der instrumentale Geschichten-Erzähler will sich nicht auf ein Genre festlegen und fühlt sich sowohl im Jazz, als auch in Pop und Klassik zuhause.

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Branford Marsalis © picture alliance / dpa | Daniel Reinhardt

Der älteste Sohn der „Royal Family of Music”

Branford Marsalis ist der älteste Sohn der Marsalis-Familie, der 'Royal Family of Music', wie man sie nennt. Sein Vater ist der Pianist Ellis Marsalis, der 2020 im Alter von 85 Jahren nach einer COVID-19-Infektion gestorben ist. Sein Bruder ist der Trompeter Wynton Marsalis, Leiter des "Jazz at Lincoln Center" in New York. Auch der Posaunist Delfeayo Marsalis und der Schlagzeuger Jason Marsalis sind international bekannt.

Die Journalisten, so Branford Marsalis, haben daraus eine Marsalis-Family gebastelt, die abends nach dem Abendessen im Wohnzimmer jammt. Doch so sei es eben nicht. „Wynton und er seien zusammen aufgewachsen. Wir haben im gleichen Zimmer gewohnt. Delfeayo ist fünf Jahre jünger als ich. Wenn Sie Geschwister haben, dann wissen Sie: Wenn Sie fünfzehn sind, wollen sie mit einem Zehnjährigen nichts zu tun haben. Und Jason wurde in meinem Junior Year in der High School geboren. Als er laufen lernte, war ich schon ausgezogen, “ erzählt Branford Marsalis im Interview.

In New Orleans geboren

1960 kommt Branford Marsalis in New Orleans zur Welt und fühlt sich der Stadt bis heute eng verbunden. Zusammen mit dem Sänger Harry Connick Jr. hat er 2005 in New Orleans das Habitat for humanity gegründet, das mit dem Musicians' Village wieder Musiker ansiedelt, denen der Hurricane Katrina ihr Heim genommen hat. 2011 ist im Zentrum der Kolonie ein Konzert- und Unterrichtsgebäude, das Ellis Marsalis Center for Music eröffnet worden. Insgesamt sind 72 Wohnhäuser gebaut worden.

Zusammenarbeit mit Miles Davis, Sting oder Tina Turner

Branford Marsalis spielt hauptsächlich Tenor- und Sopransaxophon. Er hat am Berklee College of Music in Boston studiert und als Jazzmusiker mit Miles Davis, Herbie Hancock, Dizzy Gillespie und Sonny Rollins gespielt. Den internationalen Durchbruch erlebt er dann durch seine Zusammenarbeit mit der Pop-Ikone Sting. Auch Tina Turner oder Youssou N’Dour haben ihn engagiert, das zeigt schon die Bandbreite von Branford Marsalis Schaffen. Er hat sich nie gern auf ein Genre festgelegt. In einem Interview hat er mal erzählt: „Er würde viel üben, wenn er einen Auftritt mit einem Sinfonieorchester vor sich habe. Das unterscheide klassische Musik vom Rest: Du musst üben!“, so seine Überzeugung.

Und genau das zeichnet Branford Marsalis aus. Er ist auch mit Klassik-Einspielungen erfolgreich und gastiert bei zahlreichen internationalen klassischen Orchestern u.a. beim New York Philharmonic, beim Chicago Symphony Orchestra, dem Detroit Symphony Orchestra und den Düsseldorfer Symphonikern. Im Februar 2012 ist er Solist bei der Uraufführung des "Concerto for one Player with two Saxophones and Orchestra", das der Berliner Komponist Peter Aderhold für ihn geschrieben hat.

Musik für Filme, Musicals und Theater

Außerdem komponiert Branford Marsalis die Musik für Musicals und Theaterstücke am Broadway in New York, wofür er viele Preise bekommen hat u.a. drei Grammy Awards. Er hat nicht nur in mehreren Filmsoundtracks Saxophon gespielt, sondern auch selber Filmmusiken komponiert, z.B. für den afro-amerikanischen Regisseur Spike Lee. Von 1992 bis 1994 ist Branford Marsalis Leiter der Tonight Show Band des amerikanischen Late Night-Talkers Jay Leno. Es folgt eine leitende Position bei Columbia Records in New York. Die Erfahrungen dort veranlassen ihn, im Jahre 2002 ein eigenes Plattenlabel zu gründen, Marsalis Music in Cambridge, Massachusetts .

Ein großer Wagner-Fan

„Seine Töne sind Statements“, sagt der Bayerische Rundfunk. „Sie haben eine Plastizität und Lebendigkeit, die sofort fesseln“. Branford Marsalis ist ein instrumentaler Geschichten-Erzähler, der das Publikum in Atem hält. Und, er ist übrigens ein großer Wagner Fan und steht auch in Interviews dazu. Wie sagt er: „Wagner ist fantastisch!“ Obwohl er sich bewusst ist, dass der deutsche Komponist ein Rassist war.

Branford erklärt es so: „Er ist tot. Der kann mir nichts mehr antun. Als ich in der Talkshow von Jay Leno angestellt war, habe ich mir jeden Tag, zwei Jahre lang, die „Walküre“ angehört. Wenn man irgendwo ist, wo Musik so unwichtig erscheint, braucht man das.“ Im Interview mit der Zeitschrift Rondo erklärt Branford Marsalis auch, was gute Musik für ihn ist: „Musik hat die Fähigkeit, einen Menschen zu berühren.“

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