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/ Wynton Marsalis

Sequenza: Black Classical Music

Wynton Marsalis

Wynton Marsalis ist ein Trompeter, den viele aus dem Jazz kennen. Dass er aber zwei Jahre in Folge gleichzeitig einen Grammy in der Sparte Jazz und einen in der Sparte Klassik bekommen hat, wissen nicht viele. Er ist sogar überzeugt, dass man in der Klassik viel mehr sein Instrument üben muss, als im Jazz.

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3 min

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7 min

Mit großen Preisen geehrt

„Wynton Marsalis ist möglicherweise der größte Trompeter aller Zeiten.“ Das hat kein geringerer als die Trompetenlegende Maurice André gesagt. Wynton Marsalis ist neunfacher Grammy-Gewinner, 1983 und 1984 erhält er jeweils zwei Grammys, einen in der Kategorie Jazz und einen in der Kategorie Klassik für seine Zusammenarbeit mit dem Dirigenten Raymond Leppard und dem English Chamber Orchestra, ein bis dahin einzigartiger Vorgang in der Geschichte der Grammy Awards. Außerdem ist er Pulitzer-Preisträger, als erster Jazz-Künstler überhaupt.

Sein Namensfetter ist der Pianist Wynton Kelly

Wynton Marsalis wird 1961 in New Orleans geboren als zweiter Sohn des Jazzpianisten Ellis Marsalis und der hat den Namen Wynton nach Wynton Kelly gewählt, dem Lieblingspianisten von Miles Davis und John Coltrane. Sein älterer Bruder ist der Jazz-Saxophonist Branford Marsalis. Wynton beginnt mit 12 Jahren Trompete zu spielen. Nach dem Studium an der Juilliard School of Music in New York wird er 1980 Mitglied von Art Blakeys Jazz Messengers. Seit 1982 ist Marsalis als Solist und Lehrer tätig, wobei er sich sowohl dem Jazz als auch der klassischen Musik widmet. Der Jazzautor Joachim-Ernst Berendt hat über ihn geschrieben: „Seit Dizzy Gillespie ist die Trompete im Jazz nicht mehr mit einer solch luziden instrumental-technischen Meisterschaft geblasen worden wie von Wynton Marsalis.“

Als konservativer Musiker von der Jazz-Avantgarde kritisiert

Wynton Marsalis gilt als konservativer Musiker, der viele stilistische Entwicklungen des Jazz etwa Free Jazz oder Fusion ablehnt. Er wird dafür von Vertretern der Jazz-Avantgarde zum Teil heftig kritisiert. Als Lehrer am New Yorker Lincoln Center und Musical Director der dortigen Jazz-Abteilung hat er in den 1990er Jahren beträchtlichen Einfluss. Zudem hat er verschiedene Radio- und Fernsehformate moderiert, in denen er sein Publikum für Musik begeistern möchte. Seit 2012 ist er als Kulturkorrespondent für CBS tätig und er hat mehrere Bücher geschrieben. Insgesamt gibt es von ihm mehr als 65 Alben von Wolfgang Amadeus Mozart über Händel bis hin zu Christmas Jazz. Marsalis hat außerdem eine eigene Vorlesungsreihe an der Harvard University

Aktiv sowohl in der Jazz- als auch in der Klassikwelt

Wynton Marsalis komponiert Musik für Streichquartette, Film- und Ballettmusiken, Suiten für Orchester, eine Oper und 3 Sinfonien, auch im Auftrag der Berliner Philharmoniker und des Gewandhausorchesters Leipzig und ein Violinkonzert für die Geigerin Nicola Benedetti. Mit seinem Jazz at Lincoln Center Orchestra, einer beeindruckenden Big Band, verfolgt Wynton Marsalis „die Mission, eine globale Community für Jazz durch Auftritte, Bildung und Förderung zu unterhalten, zu bereichern und zu erweitern“, wie es im offiziellen Pressetext des Ensembles heißt.

Er setzt sich für den Weltfrieden ein

Wynton Marsalis ist internationaler UN-Friedensbotschafter. 1997 wird Marsalis in die American Academy of Arts and Sciences gewählt, 2021 in die American Academy of Arts and Letters. Schon 2015 erhält er die National Humanities Medal. In diesem Jahr 2023 ist Wynton Marsalis mit dem japanischen Kunstpreis Praemium Imperiale ausgezeichnet worden.

Musik, die zum Handeln inspiriert

Wynton Marsalis hat dem Bayerischen Rundfunk im Interview gesagt: „Musik hat die Kraft, das Verständnis und Bewusstsein der Menschen zu verändern. Nicht wie eine militärische oder politische Handlung, aber sie kann Menschen zum Handeln inspirieren. Das ist der Grund, warum etwa die Musik von Schostakowitsch uns immer noch dazu inspiriert, für Freiheit zu kämpfen“. „Kunst und besonders Jazz“, so schreibt der Trompeter, "sind imstande dein Leben zu verbessern und zwar dauerhaft". Sein Buch "Moving to Higher Grounds - How Jazz Can Change Your Life" ist unter dem Titel "Jazz, mein Leben" auch auf Deutsch erschienen.

 

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