Sequenza
Inspirationen Neuer Musik
Große Stoffe, Engagement, Zeitgeschichte und Unterhaltung: Die Bandbreite der zeitgenössischen Oper.
Es gibt kaum einen namhaften Komponisten des 20. Jahrhunderts, der sich nicht dem Genre des Musiktheaters zugewandt hat: Hans Werner Henze machte schon Anfang der 50er Jahre mit seinem Boulevard Solitude von sich reden, Luigi Nono forderte ein engagiertes Musiktheater und schrieb 1960 seine klassenkämpferische Intolleranza. Die großen Stoffe von Shakespeare bis Strindberg veroperte Aribert Reimann in einer eingängigen Musiksprache für die Opernbühne. Die Minimalisten Philip Glass und John Adams brachten Zeitgeschichte in das Opernhaus, ebenso wie Hosokawa soeben mit seiner jüngsten Oper Stilles Meer, die er ein Requiem für Fukushima nannte. Mauricio Kagel bewegte ein ganzes Staatstheater. Bernd-Alois Zimmermann setzte schon früh Maßstäbe mit seinem vielschichtigen und komplexen Bühnenwerk Die Soldaten. Vielschichtig ist auch Jörg Widmanns Sloterdijk-Oper Babylon, leichtgewichtig und unterhaltend dagegen Heinz Karl Grubers Geschichten aus dem Wienerwald. Eine Sendung von Maria Gutierrez.